Wasserstoff

Grüner Wasserstoff (H2)

Welche Rolle spielt grüner Wasserstoff (H2) bei der Energiewende?

Die EU und Deutschland haben sich das Ziel gesetzt, bis 2050 klimaneutral zu sein. Grüner Wasserstoff wird eine der Schlüsselkomponenten des Transformationspfads hin zu einer saubereren und kohlenstoffärmeren Wirtschaft sein. Nicht zuletzt z.B. in Deutschland auch aufgrund der verabschiedeten Nationalen Wasserstoffstrategie der Bundesregierung, die grünen Wasserstoff marktfähig machen und dessen industrielle Herstellung, Transportfähigkeit und Nutzbarkeit ermöglichen soll. Die Erzeugung von grünem Wasserstoff aus erneuerbaren Energien auf See kann dazu einen erheblichen Beitrag leisten (siehe AquaVentus).

Wie wird grüner Wasserstoff gewonnen?

Mit Hilfe von Elektrizität wird Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff gespalten. Dieser Prozess wird Elektrolyse genannt. Zur Gewinnung von Wasserstoff (H2) kann dabei sowohl Trinkwasser als auch entsalztes Meerwasser verwendet werden. Von grünem Wasserstoff spricht man, wenn zur Gewinnung erneuerbare Energien wie Windkraft und Solarstrom eingesetzt werden.

Grüner, grauer, blauer, türkiser Wasserstoff

Wasserstoff ist generell ein farbloses Gas. Je nachdem, ob im Herstellungsprozess fossile oder regenerative Energieträger eingesetzt werden, spricht man von grünem Wasserstoff, grauem Wasserstoff, blauem Wasserstoff und Türkisem.

  • Grüner Wasserstoff wird durch Strom aus erneuerbaren Energiequellen wie Windkraft und Solaranlagen hergestellt und ist deshalb CO2-neutral.
  • Grauer Wasserstoff in der Mehrheit aus fossilem Erdgas produziert, wobei ca. 10 Tonnen CO2 pro Tonne Wasserstoff anfallen.
  • Blauer Wasserstoff ist etwas klimafreundlicher als grauer Wasserstoff, da durch partielle Abscheidung von CO2 und dessen Speicherung im Erdboden max. 90% des CO2 so gebunden werden können – man spricht dabei von CSS (Carbon Capture and Storage).
  • Türkiser Wasserstoff wird über die thermische Spaltung von Methan produziert (Methanpyrolyse), das Verfahren ist aktuell noch in der Entwicklungsphase und bewirkt, dass nicht CO2, sondern fester Kohlenstoff entsteht.

Demnach ist insgesamt ausschließlich grüner Wasserstoff klimafreundlich, was seine hohe Bedeutung in Bezug auf die Energiewende begründet.

Anwendungsbereiche für grünen Wasserstoff im Energiesektor und Mobilitätssektor

Grüner Wasserstoff und seine Derivate (wie z.B. grünes Ammoniak) werden eine Schlüsselrolle bei der Dekarbonisierung des Industriesektors und Verkehrssektors spielen. Wichtigster Anwendungsbereich ist dabei der Einsatz von Wasserstoff als Roh- und Brennstoff in der Industrie (v.a. bei der Herstellung von Chemikalien, Kunststoffen, Stahl), da grüner Wasserstoff die einzige Möglichkeit darstellt, bestimmte Prozesse der Chemieindustrie klimafreundlicher zu gestalten und z.B. Kohle in der Stahlindustrie zu ersetzen.

Wasserstoff kann zudem als Treibstoff in der Luftfahrt, Schifffahrt, für Züge, Busse & LKW wie auch für Autos als Kraftstoff eingesetzt werden. Vor allem in Anwendungsbereichen, wo eine Elektrifizierung schwierig oder nicht sinnvoll erscheint, ist H2 eine alternative regenerative Energiequelle, das sind insbesondere Flugverkehr, Fern-, Schwerlast und Schiffsverkehr. Hier dient der Wasserstoff als Ausgangsbasis für synthetische Kraftstoffe, neben der direkten Wasserstoffbetankung.

Darüber hinaus kann Wasserstoff als Strom- und Wärmequelle dienen, dank der Technologie der Brennstoffzellen. Damit ist ein weiterer Einsatzbereich, Häuser und Gebäude mit Energie (Wärme, Elektrizität) zu versorgen.

Wasserstoff als Teil von Mabanafts Strategie nachhaltiger Kraftstoffe

Wir sind überzeugt, dass der Transformationspfad hin zu einer saubereren und kohlenstoffärmeren Wirtschaft ein breites Spektrum an Lösungen erfordert und grüner Wasserstoff eine der Schlüssel­komponenten dieser Transformation sein wird. Wir engagieren uns im AquaVentus Förderverein, der bis 2035 insgesamt 10 Gigawatt Offshore-Windanlagen in der Nordsee zwischen Helgoland und der Sandbank Doggerbank installieren will. Eine Million Tonnen Grüner Wasserstoff pro Jahr könnten schon bald auf hoher See gewonnen werden.

Unsere Beteiligung am Energiespeicherspezialisten NACOMPEX unterstreicht unser Engagement, die Energiewende aktiv mitzugestalten und unseren Kunden innovative Lösungen anzubieten, mit denen sie ihre CO2-Emissionen reduzieren können.

AquaVentus
NACOMPEX

Stand: März 2022
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