Erdgas (Methan)

Erdgas (Methan)

Was ist Erdgas?

Erdgas ist ein brennbares Gas, das zum größten Teil aus hochentzündlichem Methan (CH4) besteht. Darüber hinaus enthält es Stickstoff (N2) und zu einem geringen Anteil andere Kohlenwasserstoffe wie Ethan, Propan und Butan sowie Spuren von Helium und in einigen Fällen auch Schwefelwasserstoff. Der fossile Energieträger zählt zur Gruppe der Brenngase, zu der neben Erdgas auch Wasserstoff und Raffineriegase wie Butan und Propan (Nebenprodukte der Erdölraffination) gehören.

Wofür wird Erdgas genutzt?

Im Schwerpunkt wird Erdgas zur Beheizung von Wohn- und Gewerberäumen und als Wärmelieferant für thermische Prozesse in Gewerbe und Industrie verwendet. Es kann aber auch in elektrischen Strom umgewandelt werden. Außerdem wird es in komprimierter Form als CNG (Compressed Natural Gas) zum Betrieb von Erdgasfahrzeugen oder in verflüssigter Form – LNG (Liquefied Natural Gas) – als Schiffskraftstoff oder LKW-Kraftstoff eingesetzt. Neben der Verwendung als Energieträger dient Erdgas auch als Reaktionspartner in chemischen Prozessen wie der Ammoniaksynthese im Haber-Bosch-Verfahren (Stickstoffdüngemittel), der Eisenerzreduktion im Hochofenprozess oder der Herstellung von Wasserstoff

Erdgas-Qualitäten

Dabei sind bei diesem Energieträger zwei Qualitäten zu unterscheiden: H- oder L-Gas. Die Buchstaben stehen für "High" und "Low" und kennzeichnen den Energiewert des Gases. Welche Gasqualität ein Kunde erhält, ist vom Liefergebiet abhängig.

Energiegehalt von Erdgas

Der Heizwert von Erdgas liegt im Regelfall zwischen 8,6 und 11,4 kWh pro Norm-Kubikmeter (Nm3), d.h. nach dem Volumen bei 0°C und einem Druck von 1.013 mbar. Zum Vergleich: Ein Liter Heizöl liefert ca. 10 kWh Energie. 

Wie entsteht Erdgas und wie wird Erdgas gefördert?

Erdgas entsteht im Verlauf geochemischer Prozesse aus organischem Material in großen Tiefen, aus denen es durch Risse und Poren in den Gesteinsschichten nach oben wandert. Trifft es dabei auf gasundurchlässige Barrieren, bildet sich dort unterirdisch eine Gaslagerstätte, auch Erdgasfallen genannt. Häufig tritt es zusammen mit Erdöl auf und wird ebenso wie das Erdöl über Bohrungen gefördert, gereinigt und getrocknet.

Nach der Aufbereitung kann das Erdgas bzw. Methan auch ins Erdgasnetz eingespeist werden, über das es an die verschiedenen Verbrauchsstellen weitergeleitet wird.

Erdgas-Vorräte

Die globalen Vorräte an Erdgas sind deutlich höher als die an Erdöl. Die größten konventionellen Gasvorräte liegen im Nahen Osten. Um sie zu nutzen, muss allerdings umfangreich in weitere große Pipelines und Verflüssigungsanlagen zu Transportzwecken investiert werden. In manchen Regionen, wie dem Nordseeraum, ist der fossile Energieträger bereits spürbar knapper, wohingegen die Mengen in Nordamerika durch die Förderung von Schiefergas wieder zugenommen haben. Die Hauptbezugsquelle von Erdgas in Europa ist jedoch Russland. 

Besteuerung von Erdgas

Die Besteuerung von Erdgas variiert je nach Verwendung. Brennstoffe werden in Deutschland nach dem Energiesteuergesetz besteuert; im deutschen Wärmemarkt gilt für Erdgas als Brennstoff dabei ein Steuersatz von 0,55 Cent/kWh. 

Da sein Einsatz aus umwelt- und energiepolitischen Gründen gefördert wird, liegt die Steuerhöhe zum Großteil unter der von Mineralölprodukten, die zum gleichen Zweck eingesetzt werden. 

Mabanaft ist mit ihrer Business Unit New Energy, Chemicals & Gas über ihre Büros in London und Singapur im Handel, der Versorgung und Projektentwicklung für NGLs und ihre Derivate aktiv. Unsere Business Unit Marketing, die u.a. die Petronord Gruppe umfasst, handelt ebenfalls mit Gas.

Mabanaft Business Unit New Energy, Chemicals & Gas
Gase von Petronord

Stand: Dezember 2015
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