Downstream

Downstream & Upstream

Was ist Downstream?

Der Begriff „Downstream” bedeutet „stromabwärts” und umfasst alle Tätigkeitsbereiche und Arbeitsschritte im Mineralölgeschäft, die im Anschluss an die Erdölförderung (Upstream) stattfinden. Manchmal wird innerhalb des Downstream-Bereichs auch noch in Midstream unterteilt. Zum Downstream-Bereich gehören damit sowohl der Transport und die Verarbeitung als auch der Vertrieb. Das sind sämtliche Dienstleistungen vom Transport und der Lagerung bis zum Vertrieb von Mineralölprodukten in die Verbrauchermärkte. 

Im Schwerpunkt liegen die Aufgaben dieses Teils der Prozesskette im Supply-Chain-Management und gehören klassisch zu den Kernkompetenzen der meisten Mineralölkonzerne. Das Supply-Chain-Management reicht vom Aufbau und der Verwaltung integrierter Logistikketten über den gesamten Wertschöpfungs- und Lieferkettenprozess sowie sämtliche Veredelungs-/Verarbeitungsstufen bis zum Endkunden. Aufgrund der enormen Verbrauchsmengen weltweit von ca. 3,5 Mrd. Tonnen Mineralöl jährlich kommt dem Supply-Chain-Management eine besondere Bedeutung innerhalb des Downstream-Bereichs zu. Die Bewältigung des Transports solcher Mengen erfordert eine effiziente und genau aufeinander abgestimmte Kette von Transportmitteln und Lagermöglichkeiten

Die Aufteilung der Prozesskette innerhalb des Mineralölgeschäfts in die Bereiche Rohölförderung (Upstream) und Raffination sowie Transport der Mineralölprodukte zum Endverbraucher (Downstream) liegt historisch in der Trennung von der Exploration durch Unternehmen in den Förderländern und dem Vertrieb durch Unternehmen mit Sitz in den Verbraucherländern begründet. Sie entstand auf Bestreben der Verbraucherländer, die Förderländer durch gut funktionierende und flächendeckende Transport- und Vertriebsnetze von sich abhängig zu machen.

Was ist Upstream?

In der Mineralölindustrie fasst der Begriff „Upstream” den gesamten Prozess von der geologischen Erschließung der Erdölvorkommen über den Transport des Rohstoffes an die Erdoberfläche bis zu seiner Bereitstellung in gereinigter Form zusammen. 

Übersetzt bedeutet „Upstream” so viel wie „stromaufwärts” und schließt alle Schritte ein, die zur Raffinerie hinführend stattfinden. Der Übergang von Upstream zu Downstream findet in der Praxis mit der Verladung des Rohstoffes in die Transportmittel statt, die das Rohöl zu seinen weiteren Verarbeitungsstätten verbringen. Damit machen den Hauptbestandteil des Upstream-Prozesses die geologische Analyse von Erdölvorkommen und die Exploration aus.

Bei der geologischen Analyse werden mittels künstlich erzeugter Minierdbeben anhand der Geschwindigkeitsunterschiede von Erschütterungswellen Daten zur Beschaffenheit des Untergrunds gesammelt und mithilfe von Geophonen ausgewertet. So kann man mit der sogenannten Reflexionsseismik dreidimensionale Bilder des Erdreichs auch in großen Tiefen erstellen und damit mögliche Erdölvorkommen ermitteln. Anhand von Versuchsbohrungen werden im Anschluss Qualität und Menge der Quelle bestimmt und – in einem der letzten Schritte des Upstream-Prozesses – das Öl gefördert. 

Zum Bereich Upstream gehören dementsprechend auch Dienstleistungen wie horizontale Richtbohrungen, die Entwicklung von Sensoren zur Datenmessung während des Bohrvorgangs (MWD – Measurement While Drilling), Spezialsoftware zur Auswertung der gesammelten Daten und der Bau von Bohrmotoren.

Auch wenn sich die Technik im Sektor der Erdölförderung in den letzten Jahren rasant weiterentwickelt hat, bleibt das Aufspüren und Erschließen von Erdöl bis heute ein kostenintensives und risikoreiches Geschäft. 

Stand: Dezember 2015
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