Wolltest Du immer schon mit Zahlen arbeiten? Wenn nicht, wie bist du in diesem Bereich gelandet?
Zahlen und Fakten haben mich schon immer interessiert und ich habe auch immer gerne Dinge analysiert, weshalb ich mich nach der Schule für ein Studium der Industriellen Biochemie entschieden habe. Mein ursprünglicher Plan danach ein MBA zu machen habe ich über Bord geworfen als ich einer Gelegenheit nicht widerstehen konnte, in New York City an einem Graduate-Training-Programm in International Banking teilzunehmen. Wall Street war eine unglaubliche Erfahrung und dort habe ich zum ersten Mal Corporate Finance erlebt – wo es sich ja auch um Zahlen, Fakten und Analyse dreht. Als ich nach Deutschland zurückkam, war dann klar, dass ich meine Karriere im Finanzbereich fortsetzen wollte.
Du hast für mehrere andere Europäische Energieunternehmen gearbeitet. Was gefällt dir am meisten an der Arbeit in der Energiebranche?
Der Energiemarkt interessiert mich, weil er auf Wissenschaft basiert, was ich sehr spannend finde. Außerdem mag ich es, dass die Branche ständig in der Öffentlichkeit steht und fast jeder eine Meinung dazu hat. Aber am meisten gefällt mir an der Energiebranche, dass sie gerade einen riesigen Wandel durchmacht und wir dabei sind die Grundlagen für eine nachhaltige Zukunft in Bezug auf Umwelt und Wirtschaft zu legen. Das gibt mir ein sehr konkretes und starkes Gefühl von Sinn und Zweck.
Warum hast du dich für Mabanaft entschieden? Kanntest Du Mabanaft vorher schon?
Um ehrlich zu sein, hatte ich vorher noch nie von Mabanaft gehört und als ich für die Position angesprochen wurde, musste ich zunächst etwas recherchieren. Um herauszufinden, ob Mabanaft ein Vorreiter im Energiemarkt ist oder nur ein „Trittbrettfahrer“ – da letzteres für mich nicht interessant gewesen wäre. Um zu erfahren, wie das Unternehmen zur Energiewende steht, denn ich bin eine starke Verfechterin, aber auch eine Pragmatikerin, und auch da musste es passen. Um zu lernen, welche Vision und Mission Mabanaft verfolgt, denn damit muss ich mich identifizieren können. Zu guter Letzt habe ich mich auch deshalb für Mabanaft entschieden, weil ich das Gefühl hatte, dass ich beim Leisten eines echten Beitrags auch Freude an der Arbeit und Freude in der Zusammenarbeit mit den Menschen haben würde!
Was sind die größten Erkenntnisse aus deiner Zeit in den Unternehmen, bei denen Du vorher gearbeitet hast, die Du hier bei Mabanaft einbringen kannst?
Im Arbeitsalltag sind wir alle von unserer eigenen Kultur, der Unternehmenskultur und der Kultur der Menschen um uns herum geprägt. Diese Einflüsse bestimmen unser Verhalten, unsere Leistung und letztlich auch den Erfolg des Unternehmens – weshalb diese Themen viel Aufmerksamkeit brauchen. Besonders wichtig wird das, wenn Veränderungen anstehen, denn jeder von uns geht anders mit Veränderungen um. In der heutigen Welt voller Volatilität, Ungewissheit, Komplexität und Ambiguität ist laufende Veränderung essenziell – reaktive Veränderung ist entscheidend fürs Überleben, aber proaktive Veränderung ist der Schlüssel zum Erfolg. Ein weiterer wichtiger Aspekt, der eng mit Kultur und Veränderung verknüpft ist, ist Kommunikation. Heute funktioniert Kommunikation nicht mehr nach dem klassischen Befehls- und Kontrollprinzip, bei dem Menschen einfach warten und dann Anweisungen umsetzen. Vielmehr ist Kommunikation heute wie eine vielspurige Straße, auf der wir ständig senden und empfangen – und das auf mehr Arten als je zuvor. Meine wichtigste Erkenntnis ist, dass der Schlüssel zum erfolgreichen Umgang mit Kultur, Veränderung und Kommunikation vor allem die allseitige Proaktivität ist – und dass wir keine Scheu haben sollten, zu fragen, wenn wir etwas nicht verstehen, zu klären, wenn etwas undeutlich ist, und zu suchen, wenn wir etwas nicht finden.